Juryurteil:
In einem stadträumlich nicht eindeutig definierten Kontext besetzt der würfelartige, monolithisch in Erscheinung tretende Solitär mit seiner reduzierten, archaisch anmutenden Formensprache den Ort und interagiert über den öffentlichen Raum hinweg mit seinem "großen Bruder", dem Neuen Theater.
Über ein großzügiges Foyer und eine raumgreifende, zum Begehen einladende Wendeltreppe gelangt man in die erste Etage, die als Ausstellungs- und Veranstaltungsraum für Architekturevents und andere kulturelle Ereignisse zur Verfügung gestellt wird und das kulturelle Engagement des in den oberen Geschossen beheimateten Architekturbüros wiederspiegelt.
Die Büroräume zeugen von der ganzheitlichen Einstellung der Planer und vermitteln eine angenehme Arbeitsatmosphäre mit differenziert ausgebildeten Rückzugsräumen - Bibliothek, Küche und Dachterrasse mit Blick über die Stadt.
Die Schlichtheit der Lochfassaden bilden das konstruktive, wie das einfache energetische Konzept des Gebäudes ab: Monolithische gemauerte Wände ohne zusätzliche Dämmschichten mit hohem Speicherpotenzial, Verschattung durch tief in den Leibungen sitzende Fenster. Die zum Lüften individuell zu öffnenden Fenster und ein großes Raumvolumen in hohen Räumen garantieren ein angenehmes Raumklima. Die erforderliche Energie wird über alternative Energiequellen, Photovoltaik und Geothermie zur Verfügung gestellt, der Einsatz von Technik dabei auf ein Minimum reduziert.