KAP 1 DÜSSELDORF – VON DER VOLKSBÜCHEREI ZUM KULTUR-HOTSPOT

2000 Steckdosen und das „schnellste WLAN Düsseldorfs“ – Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Den Umbau des KAP 1 am Bahnhofsvorplatz beschreibt die Stadt Düsseldorf als den neuen Kultur-Hotspot der Stadt.
Recht hat sie, das können die BDA Kolleg:innen bestätigen, die anlässlich unserer Landesratssitzung am 15. November an der Führung mit Christoph Beyer, stellvertretender Projektleiter bei RKW Architektur + durch den Umbau des KAP 1 in Düsseldorf teilgenommen haben.
Das wuchtige Natursteingebäude am Konrad-Adenauer-Platz 1 belegt eine 100 x 100 m große Grundfläche an dem prominenten Standort direkt gegenüber dem Düsseldorfer Hauptbahnhof.
Das ehemalige Postgebäude wurde 1991 im Stil der Postmoderne (Büro Vogt & Partner) erbaut. Eine Besonderheit war der Anlieferhof im 1.OG mit ca. 13 Andockstationen für 40 Tonnen Lkws. Als RKW + das Projekt 2015 übernahmen, standen 80% der 40.000 m² BGF leer.

Heute beherbergt der Umbau neben Flächen für die DRV, Einzelhandel, Schulverwaltungsamt und Post auch das Forum Freies Theater FFT und die neue Zentralbibliothek als Herzstück des ehemaligen Logistikgebäudes.
Der Erfolg eines öffentlichen Ortes in den Obergeschossen des relativ geschlossenen Gebäudekomplexes, dessen Zugang von außen nur durch eine gläserne Fuge gekennzeichnet ist, war keineswegs ausgemacht. Und doch ist es gelungen. Was einer schlauen Zonierung der rund 8000 qm großen Bibliothek, vielen flexibel nutzbaren Veranstaltungszonen, 600 Arbeitsplätzen und der fortschrittlichen technischen Ausrüstung zu verdanken ist.

Überall saßen junge Leute konzentriert in Schmöker-Ecken oder in größeren Gruppen an verschiedenen Arbeitsplätzen zusammen. Sie lasen, schrieben, diskutierten oder arbeiteten versunken unter ihren übergroßen Kopfhörern. Die Begeisterung von Dr. Norbert Kamp, Leiter der Stadtbüchereien Düsseldorf angesichts der erfolgreichen Transformation der ehemaligen Volksbücherei zum Kultur-Hotspot schlossen sich auch die BDA Architekt:innen gerne an.
Schließlich ist der Umbau des KAP 1 ein gutes Beispiel für all jene Projekte, die jenseits aller Gestaltungsfragen und nicht selten unter dem Radar der einschlägigen Fachpublikationen gesellschaftsrelevante Orte schaffen, die eigentlich mehr Aufmerksamkeit verdienen.

Nicole Richter