© Ramona Buxbaum

Mauritius-Pavillon „Café Central“

Mauritiusplatz 3, 65183 Wiesbaden

© Ramona Buxbaum

Mauritius-Pavillon „Café Central“

Preisträger "Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen" 2003-2008 Johann-Wilhelm-Lehr-Plakette
Projekt
Mauritius-Pavillon "Café Central", Wiesbaden
Architekt
P.Karle / R.Buxbaum Freie Architekten, Diplom Ingenieure Peter Karle, Ramona Buxbaum
Bauherr
Verwaltungsgesellschaft Mauritius-Pavillon GbR, Wiesbaden

Mit dem Bau des Mauritius-Pavillons sollte im Rahmen der Neugestaltung der Fußgängerzone und des Mauritiusplatzes in Wiesbaden die sogenannte Bellwinkelsche Brandwand zu einer attraktiven Platzfassade umgestaltet werden. Der Pavillon beherbergt eine Cafébar und trägt vor allem in den Sommermonaten wesentlich zur Belebung des Platzes bei. Mit seiner Grundfläche von nur sieben auf 19 Meter und einer Höhe von 10,5 Metern wahrt er dabei innerstädtische Maßstäblichkeit und fungiert ungeachtet seiner verhältnismäßig geringen Dimension dennoch als Platzkante.

Um gegenüber dem dominanten städtebaulichen Umfeld – historische Gründerzeitfassaden und ein großes Warenhaus – bestehen zu können, wurde der Pavillon als eine Art „Vitrine“ ausgebildet. Deren gläsernes Gehäuse umschließt einen massiv erscheinenden Kern. Das innere „Kerngehäuse“ besteht aus einer dreigeschossigen Massivkonstruktion, die mit ihren relativ hohen Geschossen die gesamte Höhe der vorhandenen Brandwand überdeckt. Die Glashülle nimmt dabei weder Bezug zur Geschossigkeit der Nachbarbebauung auf noch lässt sie die Anzahl der Ebenen des eigentlichen Pavillongebäudes eindeutig erkennen.

Der Verzicht auf die Abbildung der Geschosse, das Fehlen maßstabsgebender Details sowie die insgesamt reduzierte Formensprache führen zu einer bewussten Unmaßstäblichkeit des Neubaus. Verschiebbare Stoffbahnen, die zwischen Glashülle und Kern angebracht wurden, verstärken dessen monolithischen Charakter und gleichzeitig die vitrinenartige Wirkung des Gebäudes. Es tritt mit dem neu gestalteten Mauritiusplatz in einen Dialog; Platz und Pavillon verschmelzen zu einer Einheit.