© Mark Wohlrab

Preisträger Architekturpreis Nordrhein-Westfalen 2011
Preisträger Architekturpreis Bochum 2010

Erweiterung Deutsches Bergbau-Museum Bochum

Bochum

© Mark Wohlrab

Erweiterung Deutsches Bergbau-Museum Bochum

Bochum
Projekt
Erweiterung Deutsches Bergbau-Museum Bochum
Architekt
Benthem Crouwel GmbH, Aachen
Bauherr
DMT Gesellschaft für Lehre und Bildung mbH / Deutsches Bergbau-Museum Bochum

Juryurteil Architekturpreis NRW

Mit dem Erweiterungsgebäude des Deutschen Bergbau-Museums setzt das Architekturbüro Benthem Crouwel die lange Baugeschichte des Bochumer Museums fort. Durch den kubischen Körper auf annähernd quadratischem Grundriss wird der Kanon der bisher möglichst zechenähnlichen Architektursprache und Materialverwendung deutlich erweitert. Gefordert war ein Neu- oder Anbau für Wechsel- und Forschungsausstellungen. Die Architekten setzten diese Aufgabe mit einem Gebäude um, das sich gewissermaßen wie ein sezierter dreidimensionaler Teil eines Steinkohlebergwerks präsentiert: die Verbindungsstege zum Altbau sind den historischen Bandbrücken zwischen den Zechen nachempfunden, die anthrazitfarbene, körnige Rauputzoberfläche stellt die Bezüge zum ursprünglichen Produktionsort haptisch wie assoziativ dar. Der innen an den Außenwänden umlaufende treppenförmige Erschließungsgang verläuft wie ein Abbaustreb durch den Kohleflöz. Spannend auch: die Einblicke in das verglaste Foyer, dessen dunkelorange Farbigkeit in der Nacht wie glühende Kohle wirkt. Die ungewöhnliche und sich dennoch leicht erschließende Konzeption des Baus ist ein markanter Beitrag, der die gestalterische Attraktivität und Funktionalität eines der meistbesuchten Museen Deutschlands erkennbar erhöht.

Juryurteil „Auszeichnung guter Bauten“

Das Erweiterungsgebäude des Deutschen Bergbau-Museums von Benthem Crouwel setzt die lange Baugeschichte des Bochumer Museumskomplexes fort, erweitert aber den Kanon der bisher möglichst zechenähnlichen Architektursprache und Materialverwendung. Gefordert war ein Neu- oder Anbau, der sowohl Wechsel- und Forschungsausstellungen sowie die Spezialsammlung zu Barbara, der Schutzheiligen der Bergleute, aufnehmen sollte.

Die Architekten entwarfen einen kubischen Körper auf annähernd quadratischem Grundriss, der das Thema des Bergbaus auf sehr direkte, wenngleich ironisch gebrochene Weise aufnimmt. Ihre Idee war, das Gebäude gewissermaßen wie ein herauspräpariertes dreidimensionales Stück eines Bergwerks zu gestalten. Schon die Form der Verbindungsstege zum Altbau, die wie die Transportbänder von Zechen aussehen, stimmt auf das Thema ein. Die Oberfläche des Baus selbst ist aus einem anthrazitfarbenen, körnigen Rauputz hergestellt, der haptisch und optisch wie Kieselgrus wirkt. Der innen an den Außenwänden umlaufende, getreppte Erschließungsgang, der in der Vorstellung der Architekten wie ein Stollen durch die Kohle läuft, ist an einigen Stellen aufgebrochen und genauso wie das verglaste Foyer dunkelrot bis orangefarbig erleuchtet. Im Dunkeln wirkt der Baukörper also wie ein riesiges, innerlich glühendes Stück Kohle. Die ungewöhnliche strukturelle Konzeption des Baus und die unzweifelhaft heitere Attitüde, die sich sonst im Kontext der Montanindustrie eher selten findet, ist ein eigenwilliger und markanter Beitrag, der die architektonische Attraktivität eines der meistbesuchten Museen Deutschlands erkennbar erhöht.

Preisträger

Architekturpreis Nordrhein-Westfalen 2011 – Auszeichnung

Preisträger

Architekturpreis Bochum 2010 – Auszeichnungen